Die Kurpfalz-Bayerische Landesregierung in München erließ am 30. Mai 1791 eine sehr ausführlich gehaltene „Allgemeine Feuerordnung“, wonach sich alle kurfürstlichen Land- und Pflegeeinrichtungen, Klöster, Hofmärkte, Städte und Märkte und sämtliche Untertanen in Bayern und der oberen Pfalz künftig zu richten hatten. Diese Feuerordnung sollte größere Brände in Städten, Märkten und Dörfern künftig verhindern oder zumindest einschränken.
Im Hinblick darauf veranlasste auch der damalige Hofmarksherr in Kläham die männlichen Einwohner, bei Bränden geschlossen Hilfe zu leisten, wie es auch in allen anderen Orten geschah. Diese Vereinigungen hießen „Pflichtfeuerwehr“. In Kläham bestand eine solche fast ein Jahrhundert lang. Als dann im Jahre 1874 Josef Harl, ein Ahne des heutigen Wiethaleranwesens, eine „Freiwillige Feuerwehr“ gründete, suchten auch die Pflichtfeuerwehrmänner Josef Sachsenhauser, Bauer, Alois Braun, Söldner, Peter Grillinger, Zimmermann, Xaver Däuberl und Josef Haider um Aufnahme in diese „Freiwillige Feuerwehr“ in Kläham nach, was ihnen auch bewilligt wurde. Damit hatte die Freiwillige Feuerwehr Kläham bei ihrer Gründung insgesamt 44 Mitglieder. Josef Harl, der Gründer der Wehr, wurde zum Hauptmann gewählt, Vorstand wurde Josef Steinberger, Schullehrer in Kläham. Die Wehr gliederte sich in 3 Gruppen, eine Steigermannschaft, eine Spritzenmannschaft und eine Ordnungsmannschaft. Da nunmehr die „Freiwillige Feuerwehr“ die Bekämpfung der Brände übernahm, war die bisherige Pflichtfeuerwehr überflüssig geworden. Die Wehr besaß schon im Gründungsjahr eine für damalige Verhältnisse vorzügliche Ausrüstung, nämlich eine Druckspritze mit 2 Abspritzrohren, zwei 30 Meter Hanfschläuche, Feuerwehrmützen und Messinghelme für sämtliche Wehrmänner, Feuerwehreimer aus Leder und ein Signalhorn. Als Dienstabzeichen wurden nach der „Allgemeinen Feuerwehrordnung“ für den Vorstand, den Kommandanten, sowie für den Bürgermeister weiße Schärpen angeschafft.
Schon im Jahre 1896 wurde eine neue Saug- und Druckspritze mit Schlauchhaspel angeschafft. Im Jahre 1906 wurde eine Feuerwehrjugendgruppe aufgestellt. Im Jahre 1911 erwarb man eine Schiebeleiter. Das bei all diesen Ausgaben die „Freiwillige Feuerwehr“ über keine großen Geldmittel verfügte, ist leicht einzusehen und das Kassenbuch bestätigte dies auch. Die Gemeinde Kläham gewährte der Wehr bis zum Jahre 1930 einen jährlichen Zuschuss von 30 Reichsmark, öffentliche Veranstaltungen, wie Christbaumversteigerungen, Feuerwehrbälle u. ä. wurden durchgeführt, der Bezirksfeuerwehrverband gab Zuschüsse und private Spenden ermöglichten die notwendigen Anschaffungen. Da die Wehr auch Beiträge und Abgaben an den Bezirks-, Kreis- und Landesverband, an die Feuerwehrunterstützungskasse, an das bayerische Feuerwehrheim und an die Armenkasse zu leisten hatte, war im Jahre 1930 die Kasse leer. Man beschloss deshalb, von den Feuerwehrmännern einen Mitgliedsbeitrag von 50 Reichspfennigen zu erheben und die Gemeinde gewährte einen Zuschuss von 100 Reichsmark. Trotzdem war bereits im Jahre 1933 in der Feuerwehrkasse wiederum kein Geld mehr vorhanden. Da entschlossen sich die Ehrenmitglieder, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Vom Bezirksverband kam ein Zuschuss von 80 Reichsmark und auch die Gemeinde gewährte einen Betrag von 100 Reichsmark und sagte auch für die nächsten Jahre einen angemessenen Zuschuss zu.
Das die Freiwillige Feuerwehr sehr aktiv war und die Männer mit großem Eifer ihren ehrenvollen und unentgeltlichen Dienst verrichteten, bezeugt das Dienstbuch der Wehr. Der kgl. Bezirksverbandsvertreter der Feuerwehr, Alois Kammermeier in Buch, schrieb öfter in das Dienstbuch: „Eingesehen und für lobenswert befunden“. Oder: „Das Resultat der Inspektion kann in allen Teilen als vorzüglich und musterhaft bezeichnet werden. Das Commando ist sehr gut“. Ein andermal: „Die Freiwillige Feuerwehr Kläham hat bei den Fuß- und Schulexerzitien sowohl als bei dem sicheren und zielbewussten Gesamtangriff gezeigt, dass sie allen Anforderungen bestens entspricht. Bravo dem wackeren Corps“. Der Bezirksbrandinspektor Pöschl schrieb 1934:“Übung und Inspektion zur vollsten Befriedigung vorgenommen.“
In der Freiwilligen Feuerwehr herrschte strenge Disziplin, war bei Besichtigungen des Öfteren hervorgehoben wurde. Mitglieder, die von Übungen fernblieben, wurden ausgeschlossen, war für die Betreffenden eine Schande war.
In ihrer 100jährigen Vereinsgeschichte hatte die Freiwillige Feuerwehr Kläham 54 Brandeinsätze zu leisten, bei 7 Einsätzen wurden Großfeuer gemeldet. Bei einem dieser Großfeuer im Anwesen Xaver Wagner waren 140 Feuerwehrmänner aus Kläham und Umgebung gekommen. Im Jahre 1913 beteiligte sich die Freiwillige Feuerwehr mit 20 Mann bei der Beerdigung des langjährigen kgl. Bezirksfeuerwehrvertreters Alois Kammermeier in Ergoldsbach, der 40 Jahre lang dieses Amt innehatte.
Eine schwere Aufgabe hatte der Kommandant, als er in den Vierziger Jahren folgende Männer als gefallen in Russland an den Feuerwehrkreisführer Eugen Glötzl melden musste: J. Stadler, Fr. Ganslmayer, Lud. Rohrmeier, Gg. Blüml, Jos. Sedlmaier, Gg. Rahm, Seb. Ganslmayer und Gg. Wagner.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich die Wehr unter dem Kommandanten Johann Beck, Zacherlmühle, neuformieren. Im Jahre 1949 wurde eine neue Motorspritze angeschafft. 1955 stellt man einen Schlauchturm auf. Im Jahre 1957 beantragte die Freiwillige Feuerwehr bei der Gemeinde die Anschaffung eines VW-Kleinlöschfahrzeuges. Der Kauf wurde vom Gemeinderat einstimmig gebilligt und bereits am 08. Dezember 1957 konnte der 1. Bürgermeister Beitlhauser das Fahrzeug mit dem Spruch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ an die Feuerwehr übergeben. Die Weihe vollzog Expositus Drienko.
Eine wesentliche Verbesserung erfuhr das Feuerlöschwesen in der Gemeinde Kläham im Jahre 1970 durch die Errichtung der zentralen Wasserversorgung.